%L acta3429 %X Der Verfasser hat alle im Ungarischen bis zum Ende des ersten Jahrzehntes des 16. Jahrhunderts vorkommenden Beispiele der folgernden, beigeordneten Sätze gesammelt und untersucht. Da diese meist Ubersetzungen aus dem Lateinischen sind, hat er sie in allen mĂśglichen Fällen mit ihren lateinischen Originalen und mit den aus einer späteren Periode der ungarischen Kodexliteratur zitierbaren parallelen Ubersetzungen verglichen und untersucht. Er hat Folgendes festgestellt: 1. Das Hinterglied der konjunktionlosen beigeordneten Satzzusammensetzung ursprĂźnglich verbindender Art kann die Folge des im Vorderglied Enthaltenen ausdrĂźcken. Der beigeordnete Satz mit folgerndem Hinterglied kann also auch konjunktionlos sein. In der untersuchten Periode findet man zahlreiche solche Sätze. Schon seit langem kommt es auch vor, dass das (besonders durch die Konjunktionen ĂŠs, s) bezeichnete verbindende Verhältnis auch als folgerndes aufgefasst Verden kann. Solche Sätze sollten bei einer Untersuchung des älteren Standes der ungarischen Sprache aus zwei .GrĂźnden beachtet werden. Einerseits kann in die Sätze mit den Konjuktionen ĂŠs, s neben die verbindende Konjunktion eine neue Konjunktion oder ein konjunktionartiges sprachliches Element (ursprĂźnglich ein Adverb) geraten um das folgernde Verhältnis zu bezeichnen und so haben sich die Sätze mit durch ĂŠs azĂŠrt, ĂŠs Ăgy, ĂŠs ekkĂŠppen usw. verbundenen folgernden Nachgliedern ausgebildet. Andrerseits vor allem in biblischen Texten, kann der Gebrauch von ĂŠs in der folgernden Beiordnung mehrere Male als ein durch die Vulgata vermittelter Hebraismus aufgefasst werden. 2. Daneben bilden sich in den Satzverbindungen mit folgernden Nachgliedern die eigenartigen Ausdrucksmittel dieses Verhältnisses aus. Diese stammen aus drei Quellen, und zwar aus dem Kausalbestimmungswort, Modalbestimmungswort oder Zeitbestimmungswort, das im zweiten Glied auf das Vorglied zurĂźckweist, und einige von ihnen sind auch heute noch halb und halb BestimmungswĂśrter. a) Das in der untersuchten Periode beinahe alleinherrschende Bindewort azĂŠrt der folgernden Sätze ist aus einem Kausalbestimmungswort entstanden. Dieses Kausalbestimmungswort als betontes Bestimmungswort stand meist am Beginn des Satzes und nachdem es den Akzent verloren hat, strebt es auch in Bindewort transformiert dieselbe Stellung in der Wortfolge zu behalten. Wegen der Verschwindung seiner ursprĂźnglichen Funktion und seines Akzents aber kann es auch später im satz folgen und auch die lateinischen Beispiele kĂśnnen die Ubersetzer zu ähnlichen Wortfolgen anregen. Das Wort azĂŠrt kommt auch in anderen Funktionen vor: oft ist es deutlich ein Bestimmungswort oder ein auf einen Nebensatz hinweisendes Wort (wenn der oft durch miĂŠrt, verbundene Kausalnebensatz seinem Hauptsatz vorangeht, kann aas hinweisendes Korrelat azĂŠrt der Rolle eines Bindewortes nahe kommen); manchmal ist es das Bindewort des adversativen Satzes; oft ist es bloss ein sprachliches Element, das zur Fortsetzung der Erzählung dient. Dieser letzte interessante Gebrauch dĂźrfte wohl die Folge einerseits lateinischen Einflusses, andrerseits des reziproken Prozesses der Entwicklung von zeitlichem Nacheinander zu Kausalität sein. Trotz der schweren Belastung des Wortes azĂŠrt bildet sich ein neues folgerndes Bindewort lange nicht aus. Der ebenso aus Kausalbestimmungswort entstandene, aber in der Umgangssprache wahrscheinlich nicht sehr gebräuchliche Ausdruck annak okĂĄĂŠrt kommt noch verhältnismässig oft vor, aber noch immer vierunddreissig Male weniger oft. Das Wort ezĂŠrt findet sich kaum: zur Zeit der Kodexe nämlich wurden zur anaphorischen ZurĂźckweisung â vom heutigen Sprachgebrauch abweichend â die tieflautlichen Formen des Pronomens angewandt. b) Die an der Grenze von Bindewort und Modalbestimmungswort stehenden satzverbindenden Elemente (Ăgy, Ăşgy, ekkĂŠppen, akkĂŠppen usw.) sind meist mit der Konjunktion ĂŠs verknĂźpft. Am häufigsten kommt ĂŠs Ăşgy vor, aber ein grosser Teil der vorkommenden Beispiele sind in der hussitischen Bibel zu finden und sie sind gekĂźnstelt als LehnĂźbersetzungen des lateinischen itaque. c) Das heute häufigste Bindewort der folgernden Sätze ist tehĂĄt (in der älteren Sprache Ăśfter tahĂĄt; manchmal tahĂĄtlan, tehĂĄg, tahĂĄg). Es ist aus einem Zeitbestimmungswort entsanden und in der untersuchten Periode erfĂźllt es meist eine solche Rolle. Seine Entwicklung zu Bindewort kann hauptsächlich damit erklärt werden, dass die zeitlich aufeinanderfolgenden Ereignisse miteinander oft in einem Verhältnis von Ursache und Wirkung stehen oder mindestens kĂśnnen sie vom Sprecher so aufgefasst werden. Dazu hat beigetragen auch, dass tahĂĄt usw. infolge seiner häufigen satzfĂźllungsartigen Anwendung seine zeitbestimmende Bedeutung schon auch ohnehin zu verlieren begann. In der untersuchten Periode machen sich nur Keime der Entwicklung zum Bindewort bemerklich. Lateinische folgernde BindewĂśrter werden eigentlich nur in gewissen Fragesätzen damit Ăźbersetzt. Es scheint, dass das Fragewortwerden von tehĂĄt, tahĂĄt (und ähnlicherweise von hĂĄt) der Entstehung der folgernden Bindewortrolle vorangegangen war und sich in dem mit dem Konditionalsatz verknĂźpften fragenden Hauptsatz ausgebildet hat (im Hauptsatz der konditionalen und der zeitbestimmenden Nebensätze sind tehĂĄt, tahĂĄt, hĂĄt in der untersuchten Periode sehr beliebte HinweisungswĂśrter). %O ĂsszefoglalĂĄs nĂŠmet nyelven %K NyelvtĂśrtĂŠnet - magyar %D 1963 %J Acta Universitatis Szegediensis : sectio ethnographica et linguistica = nĂŠprajz ĂŠs nyelvtudomĂĄny = ĂŠtnografiâ i azykoznanie = Volkskunde und Sprachwissenschaft %A RĂĄcz Endre %I Szegedi TudomĂĄnyegyetem BĂślcsĂŠszettudomĂĄnyi Kara %P 19-29 %V 7 %T A magyar nyelv kĂśvetkeztetĹ mondatainak tĂśrtĂŠnete a XVI. szĂĄzad elejĂŠig %C Szeged