%P 71-89 %O Bibliogr.: p. 80-86. ĂŠs a lĂĄbjegyzetekben ; ill. ; ĂśsszefoglalĂĄs nĂŠmet nyelven %T A szĂŠkesfehĂŠrvĂĄri casula ĂŠs KonstantinĂĄpoly alapĂtĂĄsĂĄnak 700. ĂŠvfordulĂłja %J A KĂĄrpĂĄt-medence, a magyarsĂĄg ĂŠs BizĂĄnc = The Carpathian basin, the Hungarians and Byzantium %A Havas LĂĄszlĂł %S Acta Universitatis Szegediensis : Opuscula Byzantina %D 2014 %L acta71515 %K BizĂĄnc tĂśrtĂŠnete - kĂśzĂŠpkor, KonstantinĂĄpoly tĂśrtĂŠnete - kĂśzĂŠpkor %V 11 %X Der dem Heiligen Stephan zugeschriebene Libellus de institutione morum verleiht der politisch-theologischen Konzeption Ăźber den Herrscher als vicarius Dei eine ganz andere Form, als wie das zur Zeit von Konstantin dem GroĂen in der rhetorischen Literatur, unter der Herrschaft von Karl dem GroĂen in der Gattung des belehrenden religiĂśsen FĂźrstenspiegel und zur Zeit von Otto III. in den bildenden KĂźnsten Ăźblich war. Das ungarländische Werk wurde zum Vorläufer einer wichtigen Neuerung in der westeuropäischen Literatur, wobei es sich zugleich auch an das byzantinische basilikos logos sowie an diejenigen religiĂśs-politischen Traditionen anknĂźpft, die sich in Zusammenhang damit konzipieren lieĂen. Dies gilt noch mehr fĂźr die casula aus SzĂŠkesfehĂŠrvĂĄr (Alba Regia), die zum KrĂśnungsmantel geworden ist. Sein zentrales Element, das besondere Gabelkreuz ruft das (ĂŠmaKĂoioi) in Erinnerung, dem in unserem Fall besondere Wichtigkeit zukommt. Da das Jahr 1301 das Entstehungs- und Einweihungsjahr des Mantels ist, kann sich die Siebenhundert (ĂŠmaKĂoioi) auch auf das Jahr 331 nach Chr. beziehen, das zugleich das Einweihungsjahr des âzweiten Rom": der neuen Hauptstadt des RĂśmischen Reichs ist. Somit kann das uns daran erinnern, dass der erste, mit gĂśttlicher Macht bekleidete christliche Herrscher - als ein mĂśglicher Vorfahr von Stephan - vor genau siebenhundert Jahren die heilige Stadt gegrĂźndet hatte, in der auch der erste ungarische KĂśnig eine Pilgerstätte gestiftet hat, genauso wie auch in Rom oder in Jerusalem. Und das heiĂt zugleich, dass der gesalbte Herrscher Gottes Stellvertreter auf Erden ist, genauso wie die uralten biblischen KĂśnige, der Herrscher des byzantinischen Reichs oder der des Heiligen Deutsch-RĂśmischen Reichs. In ihre FuĂstapfen tretend muss auch der Inhaber des ungarischen Throns ein Stellvertreter Gottes sein, der auch ihre Stelle einzunehmen befugt sein kann und ebenfalls vicarius Dei oder Christi sein kann, so wie der als Christus victor und später Christus rex im besonderen nimbus auftretende Emmerich, der an dieser Stelle sogar schon als Christus imperĂĄtor erscheinen mag. Und diese Erklärung wirkt umso natĂźrlicher, als die charakteristische Form des Kreuzes am KĂśnigsmantel sogar das seltener gebrauchte Christogramm wachruft, das die AbkĂźrzung von Iesus Christes (Tr|aoĂź<; XpiotĂłc;) darstellt.