Erdély a magyar honfoglalás korában : szempontok a székelyek betelepedésének kérdéséhez

Révész László: Erdély a magyar honfoglalás korában : szempontok a székelyek betelepedésének kérdéséhez. In: A honfoglalás kor kutatásának legújabb eredményei : tanulmányok Kovács László 70. születésnapjára. pp. 605-628. (2013)

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Absztrakt (kivonat)

Die archäologischen Funde deuten daraufhin, dass nach 895 die neue Herrschaft am Anfang nicht nach grösserer Besiedlung des Siebenbürgens anstrebte. Höchstens wurden hier kleinere Gemeinden angesiedelt um die bulgarischen und slawischen Kolonien zu überwachen. Sie wurden aber eher in Nord-Siebenbürgen in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts und nur inselartig angesiedelt. Diese Politik wird durch die Gräberfeldgruppe von Kolozsvár gezeigt, die in Hinsicht ihrer Zusammensetzung, Fundmaterialund Struktur eng mit den Gräberfeldern des Obertheissgebiets verbunden ist. Die Verbreitung der Fundstellen verweist darauf, dass der spätawarische Siedlungsblock des AranyosGebiets durch die Ungarn am Anfang nicht besiedelt wurde. Nördlich von Marosgombás finden wir keine früheren Gräberfelder. In diesem Raum erscheinen die neuen Siedler erst um die Jahrtausendwende (Várfalva). Ob sich die militärisch-politische Oberhoheit der Ungarn auf Nord-Siebenbürgen in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts auch erstreckte, kann man an Mangel der Angaben nicht entscheiden. Es ist gewiss, dass nach unserem heutigen Wissen die bekannten Siedlungsteile eine charakteristische und in ihren Hauptzügen einheitlich scheinenden Fundhorizont (GyulafehérvárCsászár forrása, Gyulafehérvár- Mentőállomás, Marosgombás, Maroskarna, Magyarlapád, Déva, Szászváros) bilden. Diese Fundstellen sind nicht in die Jahrzehnte unmittelbar nach der Landnahme datierbar, ihre Belegung geschah erst im mittleren Drittel, aber eher am Ende des 10. Jahrhunderts und wurde in den Jahren der Jahrtausendwende beendet. Die Zahl der Bestatteten können wir höchstens annäherungsweise abschätzen. Aufgrund der Szászvároser und ungarischen Fundstellen (SárbogárdTringer-tanya, Letkés-Téglaégető) waren hier 70-100- 130 Personen bestattet. Nach meinem Ermessen stehen die sieben Gräberfeldteile in allen bekannten Zügen überaus eng zueinander. Die Gräberfeldgruppe einer solchen Gemeinde entfaltet sich vor uns, die um die Mitte oder in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts ihre Gräberfelder im Mittelstromgebiet des Mures eröffnete und ihre Toten wahrscheinlich während der ersten oder zweiten Jahrzehnten der Herrschaft von Stephan der Heilige noch dort bestattete. In diesen Gräberfeldern befinden sich mehr Männergräber mit Waffen als durchschnittlich und erscheinen schon die zweischneidigen Schwerter auch. Für das Pferdegeschirr sind die trapezförmigen Steigbügeln mit Schulter charakteristisch. Aus den meisten Gräbern fehlen etliche Requivisite der gesellschaftlichen Rapräsentation, sowie Spuren davon, dass die bestatteten Personen in den Ungarnzügen beteiligten. Es ist wesentlich, dass in diesen Gräberfelder die neuen im Karpatenbecken um die Jahrtausenwende aufkommenden Schmuckwaren (Haarringe mit S-förmigen oder gedrehten Enden, geflochtene Hals- und Armringe, Armringe mit Tierköpfen usw.) noch nicht erscheinen, und fehlen auch die Münzen der árpádenzeitlichen Königen des 11. Jahrhunderts. Die grundlegenden Veränderungen fanden hier ebenso wie in anderen Gebieten des Karpatenbeckens um die Jahrhundertwende vom 10. zum 11. Jahrhundert statt: zu dieser Zeit erscheinen in immer grösserer Zahl die Gräber der gemeinen Volkes mit ihren ärmeren Beigaben. Diese Fundorte sind die Zeugen einer neuen Ansiedlungswelle und sie unterscheiden sich kaum von den auf den anderen Gebieten des Ungarischen Königreichs freigelegten Gräberfelder des 11. Jahrhunderts. Einige Gemeinden (Vajdahunyad, Várfalva) haben ihre ethnische Eigenständigkeit bis zum Ende des 11. Jahrhunderts bewahrt, anderswo nutzten die Neuankömmlinge die früheren Gräberfelder und Siedlungen mit den alten Bewohnern zusammen (Gyulafehérvár-Brandusei und Gyulafehérvár-Mentőállomás). Neben diesen letzteren Gräberfeldern mit hohen Gräberzahlen zeigen die in anderen Gebieten der Stadt um die Jahrhundertwende geöffneten Gräberfelder (Vadászok utcája, Poklisa) eindeutig, dass das Zentrum des Raums Gyulafehérvár wurde. Die Erweiterung des durch die Ungarn besiedelten Mittel-Mures-Gebites zeigt, dass südlich (Vajdahunyad), östlich (Marosnagylak) und nördlich (Várfalva) davon gleicherweise die Gräberfelder der Nauankömmlinge erschienen. Die Christianisierung und die vereinheitlichende materiele und geistige Kultur liess die auf ethnische Unterschiede hindeutenden archäologischen Eigentümlichkeiten bis zum Ende des 11. Jahrhunderts verschwinden. Ein ähnlicher Prozess können wir auch in Nord-Siebenbürgen beobachten. Während des 11. Jahrhunderts wurden die HolzErdburgen von Kolozsmonostor, Doboka, Ó-tordavár als Zentren des neuen Burgkomitatsystems errichtet und in der Nähe oder auf dem Gebier dieser die Gräberfelder des gemeinen Volkes geöffnet, wie zum Beispiel in Kolozsmonostor, in Kolozsvár-Hauptplatz und in Doboka.

Mű típusa: Könyv része
Egyéb cím: Siebenbürgen in der Ungarischen Landnahmezeit
Befoglaló folyóirat/kiadvány címe: A honfoglalás kor kutatásának legújabb eredményei : tanulmányok Kovács László 70. születésnapjára
Dátum: 2013
ISSN: 2062-9877
ISBN: 978 963 306 241 8
Oldalak: pp. 605-628
Sorozat neve: Monográfiák a Szegedi Tudományegyetem Régészeti Tanszékéről
Nyelv: magyar
Befoglaló mű URL: http://acta.bibl.u-szeged.hu/69838/
Kulcsszavak: Régészet - leletek - Magyarország - középkor, Erdély története - 9-11. sz., Székelyek története - 9-11. sz.
Megjegyzések: Bibliogr.: p. 625-627. és a lábjegyzetekben ; ill. ; összefoglalás német nyelven
Szakterület: 06. Bölcsészettudományok
06. Bölcsészettudományok > 06.01. Történettudomány és régészet
Feltöltés dátuma: 2020. szep. 07. 11:24
Utolsó módosítás: 2022. jan. 10. 11:34
URI: http://acta.bibl.u-szeged.hu/id/eprint/70061
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