A kuruc kor mondavilága

Ferenczi Imre: A kuruc kor mondavilága. In: Acta Universitatis Szegediensis : sectio ethnographica et linguistica = néprajz és nyelvtudomány = étnografiâ i azykoznanie = Volkskunde und Sprachwissenschaft, (13). pp. 31-43. (1969)

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Absztrakt (kivonat)

Die Kolonialpolitik der Habsburg-Dynastie bedeutete in der ungarischen Geschichte durch mehrere Jahrhunderte einen entscheidenden Faktor. Besonders nach der Zurückdrängung der türkischen Herrschaft in Europa (nach 1683) wurde die Macht Wiens über Ungarn vollständig. Die Hauptcharakteristiken dieser Herrschaft waren: Beseitigung der notionalen Souveränität, wirtschaftliche Ausbeutung und Verfolgung der protestantischen Konfession. Das erste Mal griffen die Ungarn unter Leitung des siebenbürgischen Fürsten, Imre Thököly, zu Waffen. Kuruzen wurden genannt, die sich ihm angeschlossen haben, und Labanzen, die den Österreichern treu geblieben sind. Thökölys Aufstand stützte sich auf ein Bündnis mit der Türkei. Sein schneller Erfolg dauerte aber nur kurze Zeit. Wegen der nationalen, wirtschaftlichen und konfessionellen Unterdrückung flammte ein neuer Freiheitskampf auf (1703—1711), dessen Führer Franz Rákóczi II., ein ungarischer Magnat und Fürst von Siebenbürgen war. Der erfolgreiche Kampf dauerte mehrere Jahre lang* aber nach einem Rückfall im Jahre 1708 legten die Kuruzen 1711 die Waffen ab. Franz Rákóczi II. und seine treuen Anhänger gingen auf die Frie'densbedingungen des Gegners nicht ein. Sie verhessen das Land und starben in der Emigration. Dieser Kampf hinterliess tiefe Spuren sowohl in den Erinnerungen der ungarischen Volksmassen als auch in den von den Notionalitäten (Slowaken, Russinen und Rumänen), die sich Rákóczi angeschlossen haben. Auf dem von den Karpaten umgrenzten Gebiet entstand über den Kämpf der Kuruzen ein Kreis von Überlieferungen, ein Sagenkreis. Der Verfasser sammelt und registriert seit anderthalb Jahrzehnten die Volkssagen und andere mündliche Überlieferungen, die in der Zeit der Kämpfe der Kuruzen entstanden sind. Wobei er auch die österreichischen, mährischen, zipser-deutschen und siebenbürgisch-sächsischen Volkssagen berücksichtigt, die ansonsten über kuruzenfeindliche Gefühle zeugen. Der Verfasser gründet seine monographische Bearbeitung in erster Linie auf Volkssagen, die er seit 1958 gesammelt hat, aber er verwendet gleichzeitig auch die früher herausgegebenen , ungarischen und von den benachbarten Völkern stammenden Aufzeichnungen, die in einer bedeutenden Anzahl auffindbar sind. Auch von Schriftstellern wurden zahlreiche Geschichten über die KuruzenZeit bearbeitet. Dieser Stoff wird vom Verfasser nur aus dem Gesichtspunkt ausgewertet, ob er und inwieweit er sich auf die Folklore stützt, und welche Auswirkungen er auf die Bildung der Sagen hatte. Aufschlussreich ist auch die anregende Wirkung des Rákóczi-Kults im 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts zur neuen Sagenbildung. Eine besondere Gruppe bilden die Erklärungen, die sich an Gegenstände und Reliquien knüpfen und das Andenken Rákóczis hüten. Volkssagen über die Kuruzen entstanden in erster Linie in den nordöstlichen Gebieten Ungarns und in den benachbarten slowakischen und karpate-ukrainischen Gebieten. Auf dieser Gegend lagen einst die Rákóczi-Güter, und der Freiheitskampf begann auf diesem Gebiet. Nach der Niederlage der Bewegung wurden die Kuruzen hierher zurückgedrängt. Die Volkssagen berichten über Rákóczi und seine Heerführer, über ihre Kämpftaten. In der Zahl sind diejenige Sagen in Übergewicht, die über Verraten, Flucht und Emigrätion Rákóczis erzählen. Die charakteristischen territorialen Sagen knüpfen sich hauptsächlich an Burgen, Lagerplätze, Brünnen und Quellen, an berühmte Bäume und Gebäude. Die Überlieferungen lassen auch an zahlreiche natürliche und künstliche sagenbildende Orte erinnern. Sehr charakteristisch ist der Sagenkreis, der über Tunnel entstanden ist. Nach mündlicher Überlieferung flüchtete Rákóczi durch einen Tunnel auf seinem Pferd, das einen verkehrten Hufeisen hatte. Der Verfasser weist auch darauf hin, dass die Herausbildung des Kuruzen-Sagenkreises bereits im 18. Jahrhundert begann. Diese mündliche Dichtung lebte und entwickelte sich weiter wegen historischer und gesellschaftlicher Gründe. Heutzutage aber spielt in der Sagenbildung und in der Aufrechterhaltung der Sagen die Pflege des historischen Erbes eine besonders wichtige Rolle. Den Beginn der Sagenbildung kann man nach Vermutungen auch auf Grund der Glauben erklären, die Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden sind. Das Motiv eines unverwundbaren Helden war sehr populär, und historische Quellen zeugen über die Popularität von Überlieferungen, die über einen Rückkehr der Rákóczi-Zeit berichten. Auch das ist charakteristisch, dass die sagenhafte Figur Rákóczis durch das Volk in vielen Fällen nach den Vorstellungen, die das Volk über die ungarischen „Betyáren" hatte, umgestaltet wurde. Der Vorgang der historischen Umgestaltung des Sagenkreises kann auf Grund des Sagenz/klus, der über den Rákóczi-Schatz entstanden ist, gut verfolgt werden. Der Volkssagenkreis über die Kuruzen spiegelt im Ganzen eine gefühlsmässige Konfrontierung der einander gegenüberstehenden Kräfte wider. Der Verfasser gibt über diese Fragen einen Überblick.

Mű típusa: Cikk, tanulmány, mű
Egyéb cím: Sagenkreis der Kuruzen-Zeit
Befoglaló folyóirat/kiadvány címe: Acta Universitatis Szegediensis : sectio ethnographica et linguistica = néprajz és nyelvtudomány = étnografiâ i azykoznanie = Volkskunde und Sprachwissenschaft
Dátum: 1969
Kötet: 13
ISSN: 0586-3716
Oldalak: pp. 31-43
Nyelv: magyar , német
Kiadó: Szegedi Tudományegyetem Bölcsészettudományi Kara
Kiadás helye: Szeged
Befoglaló mű URL: http://acta.bibl.u-szeged.hu/37217/
Kulcsszavak: Szájhagyomány - magyar, Rákóczi-szabadságharc - folklór
Megjegyzések: Összefoglalás német nyelven
Szakterület: 05. Társadalomtudományok
05. Társadalomtudományok > 05.04. Szociológia
06. Bölcsészettudományok
06. Bölcsészettudományok > 06.01. Történettudomány és régészet
Feltöltés dátuma: 2016. okt. 15. 07:57
Utolsó módosítás: 2022. szep. 02. 14:14
URI: http://acta.bibl.u-szeged.hu/id/eprint/3498
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